BADDABÄM! 

Show für parapolitische Abendunterhlatung

 

Eine konstruktive MixedArts Samstagabendshow, die an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft, Politik und Journalismus agiert. Sie unterhält, informiert, bezaubert und widmet sich dabei den komplexen Themen unserer Zeit. Anders gesagt: Inhalt durch die Hintertür oder: Schwere Kost, leicht verdaulich!

 

Folge 1 Abenteuer Kommunalpoltik

 

Moderation: Sophie Czichon, Jonas Riemer

Musikalische Leitung: Yesse Kim

Mit Adnan al Orbine, Regine Andratschke, Andreas Weber, Kathrin Filip, Svenja Stühmeier, Ilja Harjes und Miss LibertyleStrange

 

Expert:innen

Didem Ozan und Matthias Freise

 

Speeddating mit deinem Verein:

Jörg Berens (FDP), Andrea Blome (Grüne), DemokratieUpdate Münster, Beside Münster, PG Münster

 

Kooperation  RUMS Münster, Perspective Daily

 

In der ersten Folge Abenteuer Kommunalpolitik entführen wir euch in die faszinierende Welt der Menschen, die auf politischer Ebene die Geschicke unserer Stadt mitbestimmen. Wer beschäftigt sich denn bitte freiwillig mit so schillernden Themen wie Baumschutzsatzungen und Bebauungsplanungen?  Wir gehen der Frage nach, was das mit uns zu tun hat und wie wir selbst ganz konkret in die Kommunalpolitik unserer Stadt eingreifen können

 

 

 

Fotos Ute Frederike Schernau

KRITIK

Die kuriose Show "Baddabäm" in der SpecOps-Kulturbühne

Saalwette für kommunale Arbeit

Die Kommunalpolitik hat ihren ganz eigenen Zauber. Wie eine kuriose Show bewies.

Von Günter Moseler Westfälische Nachrichten

 

Kommunalpolitik: Das ist der Klein-Kosmos im Groß-Kosmos, die Donquichotterie vor der Haustür mit der Behörde als Windmühle. Eine „Politik zum Anfassen“ spiegelte sich bei „Baddabäm“ in der „SpecOps“-Kulturbühne wie eine Fata Morgana in allen Bildern und Gesprächen. Die „Show für parapolitische Abendunterhaltung“ von Regisseurin Ruth Messing und Jonas Riemer, ehemals Schauspieler am Theater Münster, suggerierte Underground und Partisanenpathos für jedermann.

Der Laden bis unters Dach voll, die Stimmung prächtig, die Themen saftig. Auf der Bühne eine Leinwand, Goldlametta, eine Lichterkette, Lampenmonde. Links ein Miniaturtheater – von dort meldete sich Riemer als „Moderationskasper“, um jedoch sofort anzumahnen: „Wie funktioniert Politik vor Ort?“. Den hatte zu Beginn Yesse Kim am Barpiano mit Chopins b-Moll-Scherzo dramatisch untermalt, während lila Spotkleckse wie ferne Sonnensysteme strahlten. Showbiz und Kommunalbiss – hier lieferten sie sich ein „Retro-Happening der Sterne“.

 „Was haben wir vor mit euch?“, wurde das Publikum befragt und den gut gelaunten (meist) jungen Leuten eine Saalwette angeboten: Im Laufe des Abends fünf Menschen zu finden, die 20 Stunden freiwilliger „kommunalpolitischer Arbeit“ ableisten würden. Schock! Auf der Leinwand geriet OB Markus Lewe in den Fokus: „Ehrenamtliches Engagement ist begrüßenswert.“ Kritik von vorn: „Was nervt, ist, dass es nicht schnell genug geht!“ Derweil malte Adnan Al Orbeni in einer Ecke seelenruhig ein schönes Gruppenbild. Ein fiktiver Bürokrat parierte die Frage: „Haben Sie das Gefühl, Macht zu haben?“ mit entsetztem „Nein!“. Launig rezitierte ein „Spontansopranist“ mittels Udo-Lindenberg-Kauderwelsch und Basskoloraturen gewundene Amtsschimmelprosa, da schraubte sich die Frage „Was sind kommunalpolitische Hoheitsrechte?“ in den Raum. „Mal sehen, wer von euch 'ne Ahnung hat!“, feixte Moderatorin Milena – schon erklomm ein Ahnungsunikum die Bühne: Prof. Dr. Matthias Freise. „Kommunen dürfen ihre Angelegenheiten selber regeln, zum Beispiel die Müllabfuhr“, dozierte er, empfahl, sich „Mitstreiter“ zu suchen sowie „Institutionen beizutreten“.

Zwischendurch wurden „Speeddatings“ und ein „Demokratie-Update“ in Aussicht gestellt, bevor Dragqueen Liberty Lestrange als resolute Tagesmutter mit widerborstiger Bürokratie abrechnete. Studenten-, Platz- und Wohnungsnöte, das nervtötende Phantasma „Musikcampus“, man umkreiste, befragte, beantwortete, diskutierte und disponierte, oder wie Wortkünstler Andreas Weber resümierte: „Nunnnjaaa…“. Vor „illegalen Bereichen“ im Kampf ums kommunale Recht wurde jedoch gewarnt. „Sollen wir sozialen Druck aufbauen?“, hatte die Moderatorin in Jeanne-d'Arc-Furor mal gemutmaßt – es klang nach Revolution.

Fazit: Auch kleine Welten funktionieren wie ihre großen Schwestern, nur konzilianter.

Alles Münster, 16.10.2023

https://www.allesmuenster.de/und-es-hat-baddabaem-gemacht/

Preview erste Staffel: